Herr von Boilstädt
In verschiedenen chronologischen Beiträgen sollen die archäologischen Ausgrabungen in der Nähe von Boilstädt begleitet werden.
Beiträge:
Ein Besuch beim „Herrn von Boilstädt“
Neues vom „Herrn von Boilstädt“
Das Frühmittelalterliche Gräberfeld von Boilstädt
Der „Herr von Boilstädt“ auf Wikipedia
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© Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Weimar
Ein Besuch beim „Herrn von Boilstädt“
von Uwe Ulrich 28.04.2015
Nachdem bei Straßenbauarbeiten an der neuen Umgehungsstraße zwischen Gotha-Sundhausen und Gotha-Boilstädt im Jahre 2012 archäologische Funde gemacht wurden, fanden von 2012 bis 2013 ausgiebige Ausgrabungsarbeiten statt. Auf einer Länge von fast 3 km wurden an insgesamt fünf Plätzen archäologische Funde ans Tageslicht gebracht. Die Fundstücke konnten verschiedenen Epochen zugeordnet werden. Der älteste Fundplatz geht auf das Neolithikum (5000 v. Chr.) zurück. Aus der sogenannten Epoche der Schnurkeramik stammten Grabhügel aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Weitere Funde konnten der späten Bronzezeit (1. Jahrtausend v. Chr.) zugeordnet werden, während die jüngsten Funde der Merowinger Zeit (6.-7. Jahrhundert n. Chr.) entstammen. Dies beweist ganz eindeutig, dass diese Flur schon seit jeher ein bevorzugter Siedlungsplatz war, da schon zu frühen Zeiten wichtige Verkehrsverbindungen, z.B. Richtung Süden über den Pass bei Oberhof, hier entlang führten.
Die bedeutendste Entdeckung stellt dabei der Bestattungsplatz aus der Merowinger Zeit dar. Auf einer Fläche von etwa 1 ha haben mehrere Generationen einer Dorfgemeinschaft, die hier die fruchtbaren Böden nutzten, ihre Bestattungen durchgeführt. Eine Sensation waren die Funde zweier Kriegergräber aus der Merowinger Zeit, die sich von den anderen Gräbern hinsichtlich der Ausstattung unterschieden.
Besonderes Interesse erregte dabei eine Grabkammer von etwa 2*3 m, die sich in einer Tiefe von 2,50 m unter der Oberfläche befand. Dieses Grab hatte ursprünglich noch einen Hügel, der aber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden ist. In der Nähe des Grabes befand sich eine weitere Grube, die ein Pferdeskelett ohne Kopf und ein Hundeskelett enthielten. Dies waren übliche Grabbeigaben für höhergestellte Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Man kann vermuten, dass der Kopf des Pferdes auf einem Spieß auf dem Grab angebracht war. Man nannte den Fund den Herrn von Boilstädt. Das Grab war unversehrt, was bei Gräbern aus dieser Zeit sehr selten ist, da Grabräuberei an der Tagesordnung war.
Da der Zustand der Funde organischer Materialien wie Leder oder Textilien darauf hinwiesen, dass der Gesamtzustand des Grabinhaltes noch gut erhalten ist, hat sich das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie entschlossen, die gesamte Grabkammer in einem Block zu bergen und in Weimar-Ehringsdorf unter Laborbedingungen freizulegen. Dies war das erste Grab das man in Thüringen auf diese Art geborgen hat. Dazu trieb man an den vier Seiten Stahlplatten in die Erde und schob Röhren unter den Block, um ihn vom Erdreich zu lösen. Der Block hatte ein Gesamtgewicht von 17t und musste in Millimeterarbeit durch ein Tor bugsiert werden.
Inzwischen ist die Umgehungsstraße fertiggestellt und der Verkehr rollt über das ehemalige Ausgrabungsgelände. Es ist ruhig geworden um den Herrn von Boilstädt. Am 19.04.2015 führte das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie einen Tag der offenen Tür in Ehringsdorf durch und präsentierte den Stand der Arbeiten und die zutage geförderten Funde, die schon konservatorisch aufgearbeitet wurden.
Hauptschwerpunkt der Arbeiten ist dabei die Freilegung des Fundes. Millimeterweise wird das Erdreich abgetragen und die jeweiligen Funde dabei fotografiert und zeichnerisch dokumentiert. Die Feuchtigkeit an der Grabungsstelle muss auch im Labor aufrechterhalten werden, damit organische Materialien nicht austrocknen. Leder- oder Textilreste würden sonst zerfallen. Um dem vorzubeugen, wird der Block regelmäßig gewässert. Viel schlimmer ist es mit metallischen Funden, wie Schwerter, Messer oder Schnallen, die unter dem Einfluss von Sauerstoff sehr schnell korrodieren. Hier tut Eile besonders Not. Dazu wird das Erdreich um den Metallgegenstand abgetragen, ein Holzrahmen über den so freigelegten Fund gestülpt, mit Gips fixiert und dann wird der so entstandene Block abgestochen.
Jetzt schließen sich Untersuchungen mit Röntgenstrahlen oder im Computertomograph an. Tongefäße die gefunden wurden, müssen vor dem Zerfall gerettet werden, da sie meistens für Bestattungen nicht besonders hart gebrannt waren. Dazu fixiert man das Gefäß mit der darin enthaltenen Erde mit Mullbinden und verfestigt die Oberfläche mit einem Acrylatesterpolymerisat, welches wasserklare, transparente und sehr elastische Schichten bildet. Erst wenn die Stabilität des Gefäßes hergestellt ist, kann das darin befindliche Material entfernt werden. Alles wird dabei durchgesiebt, damit auch das kleinste Teilchen, bis zur Pollengröße, nicht verloren geht.
Was weiß man bisher vom „Herrn von Boilstädt“?
Er war ca. 35 Jahre alt und etwa 1,80 m groß. Seine kräftige Statur und sein Stiernacken deuten, neben den Grabbeigaben, auf einen Krieger hin. Seine Zähne weisen einen erstaunlich guten Zustand auf. Somit muss es sich wohl um einen Angehörigen der Oberschicht handeln, die über ausreichende und gesunde Nahrungsmittel verfügte. Gefunden wurden an seinem Skelett sogenannte Reiterfacetten. Dabei handelt es sich um Veränderungen der Oberschenkelknochen in Form einer Ausweitung der Gelenkflächen an den Oberschenkelköpfen auf die Oberschenkelhälse. Dies ist eine Besonderheit, die bei Skelettuntersuchungen von Reitervölkern erkannt wurde und als „Reiterfacetten“ Eingang in den deutschen Sprachgebrauch fand.
Im Grab fand man bisher einen Wurfspeer, ein Spatha und ein Sax. Dabei handelt es sich um für diese Zeit typische Waffen eines Reiters. Bei der gefundenen Spatha handelt es sich ein zweischneidiges, vorwiegend zum Hieb konzipiertes Schwert mit gerader Klinge. Es wurde einhändig geführt und besaß in der Regel eine Länge von 60-100 cm, eine Breite von 4-6 cm und wog etwa 1 kg. Zum Einsatz kam diese Schwertform vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. Der gefundene Sax war ein einschneidiges Hiebschwert, das in verschiedenen Varianten von der vor römischen Eisenzeit bis ins Hochmittelalter in Mitteleuropa und Nordwesteuropa verbreitet war. Die Klinge der Sax der Merowinger Zeit war ca. 40-60 cm lang und ca. 4 cm breit.
Weitere Artefakte waren das reich verzierte Zaumzeug des Pferdes (Trense), Feuerstein und Feuerschläger, Bronzering und Bronzekette und ein Kamm, dessen Restaurierung allein zweieinhalb Wochen in Anspruch nahm. Daneben fand man auch Knochenreste aus Speisebeigaben und eine Fischhaut, deren Herkunft noch unklar ist.
Wie sich herausstellte, liegt das Skelett nicht auf dem Rücken sondern auf dem Bauch und die Beine sind verdreht. Man vermutet, dass der Herr von Boilstädt auf einer hölzernen Trage lag und nach dem Zerfall des Holzes heruntergefallen ist.
Wie geht es weiter mit dem Fund? Man will noch weitere Schichten des Erdreiches aus dem Block abtragen und das Skelett später ausschneiden und drehen. Erst eine genetische Untersuchung kann Sicherheit darüber geben, ob der Herr von Boilstädt hier wohnte oder ein durchziehender Krieger war, der hier gestorben war.
Ob noch weitere Gräber, neben den bereits erkundeten, existieren kann nur eine geplante geomagnetische Untersuchung beweisen. Dabei werden mittels Sonden Abweichungen des Magnetfeldes ermittelt. Magnetische Anomalien werden durch Artefakte, wie Eisenteile, Schlacken, Tonscherben aber auch verrottete Baumpfähle erzeugt.
Nach Aussagen der Archäologen soll dieser Tag der offenen Tür die letzte Möglichkeit gewesen sein, die Arbeit am Herrn von Boilstädt einzusehen. Der nächste Termin ist die Landesausstellung zum Thüringer Königreich im Jahre 2020. Hier soll der Herr von Boilstädt und die weiteren Funde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hoffentlich können alle noch offenen Fragen, auch über die Herkunft, demnächst beantwortet werden.
Neues vom „Herrn von Boilstädt“
von Uwe Ulrich 05.02.2016
Am 28. Januar 2016 fand in der Gaststätte „Zum Wiesengrund“ in Boilstädt ein Vortrag durch Christan Tannhäuser, dem Projektleiter der Ausgrabungen am Begräbnisfeld in der Nähe von Boilstädt, statt. Herr Tannhäuser war im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie maßgeblich an der Ausgrabung, Bergung und der gegenwärtigen Konservierung der Funde beteiligt. Nachdem eine erste Präsentation der Ausgrabungsergebnisse im April 2015 in Weimar-Ehringsdorf nur wenige Interessierte aus Boilstädt anzog, war dieser Vortrag in Boilstädt innerhalb weniger Stunden ausverkauft, wobei der Eintritt einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird.
Die Funde im Bereich Boilstädt und Sundhausen wurden auf verschiedene Epochen datiert. Älteste Funde stammen aus dem Neolithikum (5000 v. Chr.), während andere Grabstätten aus der Epoche der Schnurkeramik (3. Jahrtausend v. Chr.) und der Bronzezeit (1. Jahrtausend v. Chr.) datiert wurden. Auf die jüngsten und auch bedeutendsten Funde aus der Merowinger Zeit (6.-7. Jahrhundert n. Chr.) bezogen sich Tannhäusers Ausführungen.
Die Merowinger Gräber umfassten dabei Einzel-Grabstätten von Männern, Frauen und Kindern, es gab aber auch Doppelgräber mit einer Frau und einem Säugling, die vermutlich bei der Geburt gestorben sind. Die Gräber der Frauen waren unterschiedlich groß und tief, was Rückschlüsse auf ihre gesellschaftliche Stellung ziehen lässt. Je tiefer eine Grabstätte angelegt war, umso höher war die Stellung der Person. Die Frauengräber enthielten neben dem Schmuck der Toten wie z.B. Ketten, Perlen und Bronzeringe oft auch praktische Utensilien wie Messer, Kämme, Beutel zur Aufbewahrung, Keramikgefäße die auf Töpferscheiben hergestellt waren, Spinnwirbel und teilweise auch Reste der „Wegzehrung“ in Form von Nahrungsmitteln wie z.B. Schweineknochen. In einem Grab einer Frau wurde eine Glasperlenkette gefunden, die einen blauen Glasring enthielt, der von den Archäologen der keltischen Zeit zugeschrieben wird. Dieser keltische Ring war damals schon eine Antiquität, war er doch über 800 Jahre alt, bevor die Frau damit beigesetzt wurde.
Neben unversehrten Gräbern wurden aber auch beraubte Anlagen gefunden. Dies war zu jener Zeit nicht unüblich, da neben Wertgegenständen auch Waffen und Metall als solches hoch im Kurs standen. In einem beraubten Grab wurde aber trotzdem noch eine bi-metallische Schilddornschnalle, eine Glasperlenkette und Almandin Splitter (Eisentongranat) aus einer Schmuckscheibe gefunden.
Bei den zwei Kinderbestattungen wurden nur noch die Schädelknochen und 1 Keramikgefäß gefunden. Die Gräber waren mit einer Fläche von 1 m² entsprechend klein.
Die Männergräber enthielten neben den Waffenbeigaben wie z.B. Pfeil- und Lanzenspitzen, Schwertern und Messern oft auch Gürtel zum Tragen der Waffen. Häufig wurden auch sogenannte Toilettenbestecke in Form von Kamm und Pinzette gefunden. Während die Kämme unterschiedliche Zinkenabstände (Läuse) besaßen, wurden die Pinzetten zur Entfernung der Bartstoppeln genutzt.
Es wurden auch Gräber mit einer Doppelbestattung gefunden. Hierbei wurde z.B. ein junger Mann mit seinen Waffen bestattet und über ihm, etwas seitlich versetzt, wurde eine Frau zu einem späteren Zeitpunkt bestattet. Meistens wird hierbei das erste Grab teilweise zerstört, bzw. die Struktur des Skelettes beschädigt.
Insgesamt gab es auf dem Ausgrabungsfeld aus der Merowinger Zeit vier Pferdebestattungen. Die Skelette enthielten keinen Kopf, da dieser wahrscheinlich auf einem Spieß neben dem Grab aufgestellt wurde.
Während in den vergangenen Monaten immer von dem „Herrn von Boilstädt“ gesprochen wurde, relativierte Christan Tannhäuser jetzt diese Aussage. Eigentlich gab es zwei Herren von Boilstädt, wobei sie höchstwahrscheinlich von unterschiedlichem Stand waren, was man aus der Größe und Tiefe der Gräber ableiten kann.
Im kleineren Grab (Nr. 131), ca. 1,5*2,5m und 1m unter der Oberfläche, fand man Reitzubehör wie Trense, Halfter und Sporn sowie als Waffen Speer, Sax (einschneidiges Hiebschwert), Spatha (zweischneidiges Schwert) und Schild. Aus der Lage und Anordnung der Nachbargräber vermutet Tannhäuser, dass sich auf dem Grab ein Grabhügel von ca. 16-20 m Durchmesser befunden haben könnte. Im Laufe der Jahrhunderte ist hiervon durch die Feldbewirtschaftung nichts mehr übrig geblieben. Das Grab wurde, unbemerkt von der Öffentlichkeit, auch als Block, aber in drei Teilen geborgen und unter wesentlich einfacheren Bedingungen nach Weimar abtransportiert, um hier konservatorisch bearbeitet zu werden.
Der „Herr von Boilstädt“, wie ihn die Archäologen wegen der Nähe der Fundstätte zu Boilstädt nannten, obwohl das Grab in der heutigen Gemarkung Sundhausen liegt, befand sich im Befund Nr. 96. Dies hatte eine Größe von 1,5*2,8m und lag 2,3m unter der Oberfläche. Unmittelbar in der Nähe wurden ein Pferdeskelett und die Überreste eines Hundes gefunden, was auf die Stellung des Toten Rückschlüsse erlaubt. Zur persönlichen Ausrüstung gehörte eine Tasche mit Bügel und zwei Zierbügeln, die Feuerstahl, Feuerstein und Pfriem (Ahle) sowie ein Toilettenbesteck mit Schere, Messer und Kamm enthielt. Als Reitzubehör wurden eine eiserne Trense (Bestandteil des Zaumzeugs), Zaumzeug (Schnalle des Kopfriemens mit Nieten) und am Fuß ein Stachelsporn, der mit Kupfer verziert und mit einem Riemen befestigt war.
Als Waffen, so berichtete Tannhäuser, fand man ein Sax (60 cm lang), Lanze und Schildbuckel, was auf einen berittenen Lanzenträger hinweist. Weiterhin enthielt das Grab noch ein Spatha mit einer Scheide aus Stoff, Holz und Leder am Gürtel hängend. Die gefundenen Gürtelstücke sind einzigartig in Thüringen. Eine Gürtelschnalle enthält Silbertauschierungen, d.h. in eine angeritzte Oberfläche werden gedrehte Silberdrähte eingehämmert.
Tauschierungen standen in der Merowinger Zeit, besonders im 7. Jahr- hundert, bei den Alamannen, Franken und Thüringern in hoher Blüte.
Die gefundene Schnalle ist alamannischen Ursprungs (im heutigen Baden-Württemberg, Elsass, der Deutschschweiz, Liechtenstein und Vorarlberg) und könnte aus Oberitalien stammen. Eine andere Gürtelschnalle stammt von den Awaren, die im Frühmittelalter Herrscher über ein Reich mit dem Schwerpunkt in der Pannonischen Tiefebene waren. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste unter anderem die heutigen Länder Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Rumänien. Tannhäuser vermutet, dass der Krieger als Teil einer fränkischen Einheit, im Italienfeldzug war. Ob die Schnallen Beutegut oder Geschenke eines Lehnsherren waren, kann man heute nicht mehr sagen.
Das Grab des „Herrn von Boilstädt“ hat man nur durch archäologische Erfahrung gefunden. Oberhalb des Grabes befand sich noch ein Grab, nach dessen Räumung aber noch eine Vertiefung gegraben wurde, um diesen Fällen der übereinanderliegenden Gräber Rechnung zu tragen. Das Grab des „Herrn von Boilstädt“ wurde als 17t schwerer Block geborgen und nach Weimar-Ehringsdorf zur weiteren Aufarbeitung verbracht.
Nachdem der Block Schicht für Schicht abgetragen wurde und die Artefakte geborgen und konserviert wurden, wurde das Skelett nochmals in einen kleineren Sockel gelegt, herausgeschnitten und um 180 Grad gedreht. Auf diese Weise konnte man, ohne das Skelett zu zerstören, auch unter dieses gelangen. Damit wurde der „Herr von Boilstädt“ auf den Rücken gedreht, da er auf dem Bauch liegend im Grab vorgefunden wurde. Er war vermutlich auf einem Brett in der Grabkammer aufgebahrt, das dann verfaulte und zusammenbrach. Somit konnte das Skelett vollständig für eine spätere Ausstellung erhalten werden.
Unter dem Skelett fand man unter anderem ein Ango (Speer zum Stoß im Nahkampf), eine Lanzenspitze, einen Schildbuckel aus Metall mit Holzresten, Riemenreste (organisches Material) mit Nieten aus Silber, Eisen und Bronze, die auf den Status der Person hinweisen, sowie Spielsteine aus Glas. Weiterhin wurde ein Glasfragment (Scheibenglas) gefunden, welches in Sakralbauten im Mittelmeerraum in Kirchenfenstern verwendet wurde. Ein Amulett-Beutel am rechten Arm enthielt Perlen aus Glas, sehr bunte Millefioriperlen (Millefiori – italienisch: „tausend Blumen“) und einen blauen keltischen Glasring.
Als Grabbeigaben, so berichtete Tannhäuser, wurden auch Tierknochen, Eierschalen, Fischhaut und Gräten gefunden. Im Kopfbereich fand man ein organisches Behältnis (wahrscheinlich aus Birkenrinde) mit einem silbernen Beschlag.
Wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie auf seiner Homepage mitteilt, gehören zu den spektakulären Grabbeigaben eine byzantinische Lampe mit christlicher Symbolik und eine westgotische Goldmünze (Tremissis). Der Tremissis ist eine spätantike Goldmünze des Römischen Reiches und seiner nachfolgenden Reiche. Der Tremissis war die Drittelmünze (daher der Name) der Standardgoldmünze Solidus und bestand aus reinem Gold. Diese Münze war insbesondere im 5. und 6. Jahrhundert in ganz Europa und dem Mittelmeerraum sehr weit verbreitet und dürfte zu der Zeit die häufigste Münze gewesen sein, da nach dem Untergang des Weströmischen Reiches die Könige der nachfolgenden Reiche (etwa die Merowinger, Vandalen, Ostgoten, Westgoten, Burgunder usw.) das römische Münzsystem übernahmen und in ihren Reichen fortführten.
Beide Funde, so teilt das Landesamt mit, sind in ihrem archäologischen Kontext bundesweit als einzigartig anzusprechen.
Eine byzantinische Lampe im Grab, um den Weg ins Jenseits besser zu finden, deutet auf römischen Totenkult hin. Wenn diese Lampe noch christliche Symbolik aufweist, dann ist das der Zeit der zunehmenden Christianisierung in diesem Landstrich geschuldet. Die Goldmünze wiederum könnte nach altem heidnischen Brauch (Griechen, Römer und später) dem Toten als Obolus für den Fährmann ins Jenseits mitgegeben worden sein.
Nach Aussage von Christian Tannhäuser ist der „Herr von Boilstädt“, nach Auswertung der Funde, kurz vor dem Jahr 600 bestattet worden. Bis zum Sommer sollen die Untersuchungen abgeschlossen und ein Katalog über die Fundstücke erstellt werden. Es ist geplant, ausgewählte Fundstücke einer Radiokarbondatierung zu unterziehen. Dies ist ein Verfahren zur Datierung kohlenstoffhaltiger, insbesondere organischer Materialien. Eine Isotopenuntersuchung am Skelett könnte den Herkunftsort bestimmen, während eine Genanalyse aller gefundenen Skelette Hinweise auf ein Verwandtschaftsverhältnis untereinander geben kann. Eine archäozoologische Untersuchung der Pferdeskelette könnte die Verwandtschaft zu heutigen Pferderassen klären.
Eine geomagnetische Untersuchung des Geländes um die Ausgrabungsstätte könnte Hinweise auf weitere Gräber leisten. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass dort noch vieles im Erdreich schlummert und einer Bergung durch die Archäologen harrt.
Das Frühmittelalterliche Gräberfeld von Boilstädt
von Dr. Christian Tannhäuser 04.11.2017 (Leiter der Ausgrabungen)
Das Gothaer Land mit seinen Böden hervorragender landwirtschaftlicher Güte und den günstigen klimatischen Bedingungen war bereits seit der Jungsteinzeit ein begehrtes Siedlungsgebiet. Hier kreuzten sich Verkehrswege, die, wie die via regia von Ost nach West, oder die Passstraße über den Oberhofer Sattel von Süd nach Nord verliefen. Auf diesen Routen gelangten kulturelle Einflüsse aus verschiedenen Regionen nach Mitteldeutschland, die ihren Niederschlag in den archäologischen Hinterlassenschaften fanden.
Durch das Zusammenspiel der siedlungsgünstigen Faktoren wurden einzelne Plätze im Laufe der Zeit immer wieder besiedelt. Diese „Siedlungszwangspunkte“ machen das Gothaer Land zu einer der reichhaltigsten archäologischen Landschaften.
Beim Bau der Ortsumfahrung Gotha-Sundhausen im Jahr 2013 wurde, unweit des Gothaer Ortsteils Boilstädt, ein Bestattungsplatz entdeckt, der während unterschiedlicher Epochen über einen Zeitraum von fast 3000 Jahren hinweg belegt wurde. Die Fundstelle liegt am nordwestlichen Hang einer seichten Erhebung, dem Hammelhög. Das Gelände fällt in nördliche und östliche Richtung ab.
Auf einer Fläche von ca. 0,8 ha wurde, im Zuge der die Baumaßnahme begleitenden Ausgrabungsarbeiten, eine Gruppe von sechs Gräbern der Schnurbandkeramik, ein Grabhügel der späten Bronzezeit sowie 44 Grablegen der späten Merowingerzeit Gräber freigelegt. Während im Osten und Westen die Grenzen des Bestattungsplatzes erfasst wurden, erstreckt er sich im Süden und Norden über den Rand des Baufeldes hinaus. Dies belegen auch die Ergebnisse geophysikalischer Untersuchungen, die vor allem in dem nördlich an die neue Straße angrenzenden Areal eine hohe Dichte noch im Boden erhaltener Strukturen zeigte.
Die 44 merowingerzeiltlichen Gräber gelangten zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert in die Erde, eine Zeit, die in Europa und damit auch in Mitteldeutschland, tiefgreifende Veränderungen mit sich brachte. Die großen Reiche im heutigen Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland konsolidierten sich und rangen miteinander um Territorien und Machtansprüche. Die neue Religion des Christentums verbreitete sich und verdrängte zunehmend die heidnischen Glaubensvorstellungen.
531 wurde das Königreich der Thüringer, dessen Zentrum im Thüringer Becken zwischen Thüringer Wald, Harz, Saale und Unstrut lag, von den Franken erobert und damit Teil des ostfränkischen Reiches. Da die Thüringer selbst keine schriftlichen Überlieferungen hinterließen, ist über ihre Geschichte nur wenig bekannt.
Die historischen Quellen in denen sie Erwähnung finden sind römischen, fränkischen, gotischen oder langobardischen Ursprungs und zeigen ein Bild, das in erster Linie vom Selbstverständnis ihrer Verfasser geprägt ist. Umso mehr sind wir auf archäologische Quellen angewiesen, die uns vor allem einen Einblick in den Alltag vor 1500 Jahren bieten. Auf dem kleinen Begräbnisplatz bei Boilstädt beerdigten die Bewohner eines Dorfes ihre Angehörigen.
Die Bestattungen waren unterschiedlich gut erhalten. Grund hierfür ist in erster Linie die Tiefe in der die Toten beerdigt wurden. Vor allem die Skelettreste nur flach eingetiefter Gräber weisen einen hohen Zersetzungsgrad auf.
Elf der untersuchten Grablegen waren noch während oder kurz nach der Nutzungszeit des Friedhofes erneut geöffnet worden. In vier Fällen geschah dies um einen Verstorbenen in ein bestehendes Grab zu beerdigen. Zwar lagen die Skelette der primär Bestatteten deshalb nicht mehr im anatomischen Verband, jedoch wurden keine Grabbeigaben entnommen.
Sieben weitere Gräber wurden geöffnet um Beigaben zu entnehmen, wobei nur das Grab einer Frau, in dessen Verfüllung sich zwei Fragmente einer Almandinzelleinlage, die ursprünglich zu einer Scheibenfibel gehörten, einen vagen Hinweis darauf gibt wonach die Grabräuber suchten. Die Spuren der Graböffnung waren in diesen Fällen als trichterförmige Verfärbung bereits im Profil der Grubenverfüllung erkennbar. Die Knochen des Oberkörpers ab dem Becken aufwärts lagen ungeordnet im Westteil der Grube, wohingegen der untere Teil des Skelettes, in der Osthälfte, noch in anatomischer Lage erhalten war
Aus diesen Beobachtungen lassen sich drei Schlussfolgerungen ableiten. Zunächst müssen die Gräber zum Zeitpunkt der Öffnung noch obertägig sichtbar gewesen sein; denkbar ist auch eine Grabmarkierung. Darüber hinaus war den Grabräubern der Bestattungsritus und damit die Lage der Toten bekannt, da die Gräber ausnahmslos gezielt im Bereich des Oberkörpers geöffnet wurden. Und drittens erfolgte die Graböffnung als der Körper bereits soweit vergangen war, dass keine Weichteile mehr die Knochen im anatomischen Verband halten konnten.
Dass die Raubgräber nicht zur bestattenden Dorfbevölkerung gehörten, verdeutlicht ein kurioser Befund. Dabei handelt es sich um die Bestattung eines Pferdes. Das enthauptete Tier wurde mit dem Vorderteil in Richtung Osten, in Bauchlage mit unter den Körper angewinkelten Extremitäten in die Grabgrube gelegt. Die Öffnung des Grabes erfolgte in der Westhälfte der Grube, dort wo sich bei einer menschlichen Grablege der Oberkörper befunden hätte. Offensichtlich hielt man es auf Grund der Abmaße für eine „normale“ Bestattung, wusste also nichts über seinen tatsächlichen Inhalt.
In vier Gräbern waren zwei gleichzeitig verstorbene Personen in einer gemeinsamen Grabgrube beerdigt worden. Vor allem diese Grablegen und die Gruppe der Nachbestattungen werfen die Frage nach verwandtschaftlichen oder sozialen Beziehungen der Verstorbenen auf, die sich ein gemeinsames Grab teilten. Antworten hierauf könnten zukünftig genetische Untersuchungen am Skelettmaterial geben.
Die Toten wurden in der Regel in langrechteckigen Gruben bestattet, die bis in den anstehenden Löß gegraben worden waren. Zehn Befunde wiesen Spuren hölzerner Grabeinbauten auf. Die Holzkonstruktionen dienten in erster Linie zur Aussteifung der Grabgruben. In den Ecken und in der Mitte der Längsseiten trieb man Pfosten in das Erdreich, hinter denen Bretter verkeilt wurden. Ob diese simplen Kammern mit einem Deckel verschlossen waren und/oder einen Boden besaßen, ließ sich nicht mehr feststellen.
Den Verstorbenen gab man eine Reihe persönlicher Gegenstände mit in das Grab. Die Beigaben bilden dabei einerseits einen Ausschnitt der Sachkultur vor 1500 Jahren ab, andererseits geben sie einen Hinweis auf die Glaubenswelt der Menschen dieser Zeit.
Während einfache eiserne Messer, Dreilagenkämme und Gürtelschnallen sowohl in Männer-, als auch in Frauengräbern vorkamen, waren andere Gegenstände geschlechtsspezifisch. Frauen wurden mit ihrem Schmuck beerdigt, der aus Glasperlenketten und in einigen Fällen aus Ohrringen bestand. Darüber hinaus fanden sich in ihren Gräbern häufig Spinnwirtel. Männern gab man verschiedene Waffen mit in das Grab, wobei die Ausrüstung von einigen Pfeilspitzen bis hin zu einer Vollbewaffnung mit Schild, Speer, Lanze, Sax und Spatha variierte. Speisebeigaben, deren Reste in Form von Tierknochen und Eierschalen geborgen werden konnten, traten unabhängig vom Geschlecht der Verstorbenen in 13 Gräbern auf. Keramikgefäße, die ebenfalls der Deponierung von Lebensmitteln dienten, fanden sich in fünf Fällen.
Außer der bereits erwähnten „beraubten“ Pferdebestattung traten drei weitere Pferdegräber zu Tage, die jeweils in unmittelbarer Nähe eines mit einer Waffenausrüstung bestatteten Mannes lagen. Die Pferde wurden enthauptet in rechteckigen Gruben niedergelegt; Hinweise auf den Verbleib der Schädel fanden sich nicht. Die Tiere lagen auf der rechten Seite in gleicher Orientierung wie die menschlichen Bestatteten – der Vorderkörper im Westen, der Hinterkörper im Osten. In einer dieser Grablegen war darüber hinaus ein Hund niedergelegt worden.
Die Verbindung von Pferdebestattung und von Gräbern mit Waffen beerdigter Männer – Pferd und Reiter implizierend – lässt auf eine besondere soziale Gruppe schließen, die auf dem Gräberfeld bei Boilstädt beigesetzt wurde. Zwei dieser Grablegen hoben sich nicht nur durch Grabbau und –ritus, sondern auch durch die Qualität der Beigaben von den übrigen Gräbern ab. Nicht zuletzt aus diesem Grund prägte die Presse für einen der Bestatteten den Namen „Der Herr von Boilstädt“.
Der Tote war in einer etwa 3 m langen und 1,25 m breiten Kammer beigesetzt worden, die man mit einer Balkendecke abgedeckte. Über der Kammer, die mehr als 2 m unter das Geländeniveau eingetieft war, wurde ein Hügel von 9 bis 12 m Durchmesser aufgeschüttet. Am Fuße dieses Hügels waren in einer separaten Grube ein Pferd und ein Hund bestattet.
Auf Grund der Tatsache, dass es sich um eine sehr aufwendig gestaltete Grablege handelte, die offensichtlich nicht beraubt worden war, wurde die Entscheidung getroffen, das Grab im Block zu bergen und in der Restaurierungswerkstatt des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) freizulegen. Um das Grab vollständig zu bergen wurde in einer Arbeitsgrube mit 10 Metern Seitenlänge ein Erdblock mit den Abmaßen 3,4 mal 2,4 mal 1 Meter hergestellt.
Nach der Einschalung in ein Stahlkorsett wurde der Block an der Unterseite horizontal unterbohrt. In die Bohrungen wurden Stahlrohre eingeschoben und zu einem Fehlboden verschweißt. Anschließend wurde der Block mit einem Gewicht von circa 17 Tonnen aus der Grube gehoben und in die Räumlichkeiten der Restaurierungswerkstatt überführt.
Die Freilegung der Blockbergung nahm zwei weitere Jahre in Anspruch.
Die Ergebnisse der Untersuchung lassen wie folgt zusammenfassen:
Die Grabkammer des „Herrn von Boilstädt“ war mit Rinde, Reisig oder ähnlichem ausgelegt worden. Den im Alter zwischen 30 und 40 Jahren verstorbenen, kräftig gebauten Mann, bettete man in gestreckter Rückenlage mit dem Kopf im Westen auf ein hölzernes Mobiliar. Während des Verwesungsprozesses brach das Möbelstück unter ihm zusammen, so dass er über die linke Körperseite an die nördliche Grabwand rollte und dort auf dem Bauch zu liegen kam.
Der Verstorbene wurde bekleidet beerdigt, worauf einerseits durch Korrosion an den Beigaben konservierte Textilreste und andererseits Kleidungsaccessoires, wie eine Gürtelschnalle aus Buntmetall und zwei kleine eiserne Schnallen mit Buntmetallbeschlag, die von einer Wadenbindengarnitur oder Schuhen stammen, hindeuten.
Mit Spatha, Sax, Ango, Lanze und Schild legte man ihm eine vollständige Waffenausrüstung mit in das Grab. Ein Beutel aus Leder oder Textil den er rechts am Gürtel trug, barg eine Reihe von Gegenständen, die für ihn scheinbar eine besondere Bedeutung besaßen. Das Fragment eines blauen Glasarmringes aus der Latènezeit war zum Zeitpunkt als es in das Grab gelangte bereits etwa 800 Jahre alt. Solchen Stücken, die wahrscheinlich bei der Feldarbeit oder beim Hausbau im Boden gefunden wurden, schrieb man wegen ihrer strahlend blauen Farbe eine apotropäische Wirkung zu.
In einen ähnlichen Kontext sind vermutlich auch zwei Fensterglasfragmente zu stellen. Sie können nur aus einem sakralen Bau stammen wie er in dieser Zeit lediglich im Mittelmeerraum beziehungsweise im ehemaligen oströmischen Reich zu finden war.
Kulturelle Verbindungen in den Süden und den Südosten Europas spiegeln auch zwei weitere Grabbeigaben wider.
Eine goldene Münze, ein vor 580 im Westgotischen Reich auf der iberischen Halbinsel geprägter Tremisis, war dem Toten als Obulus für die Reise ins Jenseits in den Mund gelegt worden.
Am Kopfende des Grabes fand sich das wohl kurioseste Stück der Grabausstattung. Eine bronzene Öllampe mit einem in Kreuzform gearbeiteten Griff war vermutlich als Grablicht an der Kammerwand aufgehängt worden. Lampen dieser Art kommen aus dem koptischen Kulturkreis. Das Boilstädter Exemplar entstammt wahrscheinlich einer byzantinischen Werkstatt des 6./7. nachchristlichen Jahrhunderts.
Die Ausführung der im Grab gefunden Gegenstände, insbesondere aber die Münze ermöglichen es das Alter der Bestattung zu bestimmen. Sie wurde am Ende des 6 Jahrhunderts nach Christus kurz vor dem Jahr 600 auf dem Begräbnisplatz nahe Boilstädt angelegt.
Die byzantinische Öllampe ist nicht nur ihrer Provenienz wegen ein außergewöhnlicher Fund, auch ihre Symbolik unterscheidet sie grundlegend vom Rest der Grabbeigaben. Sowohl das am Griff erscheinende Kreuz, als auch das im Grab brennende Licht gehören in den Kontext einer christlichen Glaubensvorstellung. Dem gegenüber ist die Tradition der Waffenbeigabe, die Mitgabe von Speisen, deren Überreste sich ebenfalls in der Grabkammer fanden, sowie die im Mund des Toten deponierte Münze Ausdruck einer heidnischen Vorstellungswelt. Dieser aus heutiger Sicht nur schwer zu verstehende Synkretismus ist typisch für die Zeit in der sich das Christentum in Mitteleuropa verbreitete.
Der auf dem Gräberfeld bei Boilstädt bestattete Mann verstand sich als Christ. Er gehörte zu einer elitären Schicht von Kriegern, die im Europa der sich etablierenden Königreiche unterwegs war, um in Gefolgschaften zu dienen und damit politischen Verpflichtungen nachzukommen, aber auch um persönliches Ansehen und materiellen Reichtum zu gewinnen. Teil seines Selbstverständnisses war es diese Errungenschaften auch in der jenseitigen Welt zur Schau zu tragen.